Die Rate der Analphabeten ist in Nepal erschreckend hoch, besonders in abgelegenen Regionen. Und das nicht nur unter Kindern! Auf meiner diesjährigen Reisen nach Nepal mit zu erleben, dass mehrere Träger weder ihren Namen lesen noch schreiben konnten, hat mich tief berührt und bewegt! (Dabei ist ein Träger in Nepal, der für Touristen das Gepäck trägt, schon "priviligiert".) Dazu kommt, dass ich mit fortschreitenden Jahren ein zunehmendes Bedürfnis habe, andere Menschen zu unterstützen, verbunden mit dem Bedürfnis, etwas Sinn-volles zu tun! Meine eigene, beständige Liebe zu Büchern und meine Kindheitserinnerungen an all die spannenden Nachmittage in unserer Schulbibliothek tragen natürlich dazu bei. Bücher sind Welten!

Bis Weihnachten möchten wir also € 10.000,- sammeln. Ich werde das Geld an die Organisation "Room to Read" weiterleiten, die bereits 400 Schulen und 3000 Bibliotheken in Entwicklungsländern ausgestattet hat. John Wood, ein ehemaliger Microsoft-Top-Manager hat sie nach einer Trecking-Reise nach Nepal (Annapurna-Umrundung!) gegründet, weil ihm die mangelnde Ausstattung einer `Bibliothek´ in einer Schule schlichtweg schockiert hatte: der Fundus belief sich auf knapp 20 Exemplare, die zudem in einem Schrank verschlossen waren und zum anderen nicht kindgerecht, da es sich um von Trekkern zurückgelassene Bücher handelte. John Wood verließ Mircrosoft, kehrte zunächst mit gesammelten 3000 Kinderbüchern zurück nach Nepal, und kümmert sich seither um das (rasante) Wachstum von "Room to Read", kurz RtR, (www.roomtoread.org). Das Konzept ist, dass die Bewohner eines Dorfes ihren Teil in Form von Arbeit dazu beitragen, so dass für sie selbst ein Bezug und eine Wertschätzung des Schulbaus entsteht. RtR arbeitet in Kooperation mit den zuständigen Behörden.

Ende September 2007 fuhr ich, nachdem ich das Buch von John Wood gelesen habe, nach Hamburg, um ihn zu erleben. Er hat dort sein soeben ins Deutsche übersetzte Buch "Von Microsoft in den Himalaja" (erschienen im Murmann Verlag) vorgestellt. Ihn dort zu treffen, tja, das war wirklich aufregend für mich. Ich habe ihn sehr authentisch erlebt, präsent und unverstellt, witzig. Gut, dachte ich, dass es Menschen gibt, die sich hauptberuflich darum kümmern, dass Kinder (und insbesondere auch Mädchen) eine hoffnungsvolle und leichte Zukunft haben.

Und so tun wir, Paula und ich, was wir eben gut nebenberuflich tun können: dafür zu sorgen, dass die Berliner Schule für Zen Shiatsu, zusammen mit dem Kreis der UnterstützerInnen, eine Schule in Nepal finanziert.

Wir freuen uns über jede Unterstützung!

Paula Heruth und Ulrike Schmidt