Ernährung nach den fünf Elementen

 

Ernährung nach den fünf Elementen

Barbara Temelie
Joy-Verlag, 15,30 €

Auf der Grundlage der alten traditionellen chinesischen Medizin ist hier ein Buch entstanden, daß sich an alle Interessierte wendet, ganz gleich, ob Neuling auf dem Gebiet der Ernährungslehre oder nicht.

Barbara Temelie begnügt sich nicht mit einer schematischen Einteilung von Lebensmitteln nach den Aspekten der fünf Wandlungsphasen, sondern - und dies macht die Qualität des Buches aus - sie unterscheidet nach der thermischen Qualität von Produkten, nach deren energetischen Substanz. So gibt es etwa heiße Nahrungsmittel ebenso wie warme und kalte (wobei nicht die Temperatur gemeint ist). An praktischen, manchmal extremen Beispielen erläutert Barbara Temelie diese Wirkungen, oft auch untermauert durch ganz persönliche Erfahrungen, die dieses Buch nicht zu einer wissenschaftlichen Abhandlung werden lassen.

Ausführlich werden die fünf Elemente beleuchtet, deren zugeordnete Organe, die bioklimatischen Faktoren und die entsprechenden Geschmacksrichtungen. Zusätzlich wird in einem Kapitel beschrieben, wie Lebensmittel yinisiert und yangisiert werden können, was nichts anderes bedeutet, als eine Methode, die thermische Wirkung von Lebensmitteln zu verstärken, bzw. auszugleichen. So können Suppen, in denen alle Vitamine in Stunden um Stunden bereits völlig totgekocht worden sind, dennoch und gerade deshalb ein äußerst wichtiger Energielieferant sein.

Für Shiatsu-Praktizierende enthält das Buch oft wichtige und interessante Hinweise, wie z.B. daß eisgekühlte Getränke auf Dauer eine Qi-Schwäche des mittleren Wärmers verursachen (Laien mögen mir diesen Satz verzeihen) oder daß Blaue Flecken auf eine Qi-Schwäche der Milz hinweisen, Heißhunger auf Süßes stellt sich an, weil der süße Geschmack die Milzenergie tonisiert. Rettich und Radieschen entspannen und erfrischen die Leber. Barbara Temelie stellt Erklärungsmodelle vor, die oftmals verblüffend einleuchtend sind. Sie erteilt Mikrowellen und Tiefkühlkost Hausverbot und hat dem Maisbarttee eine Freikarte ausgestellt.

Ulrike Schmidt